Welche Apps sind sicher für dein Kind?

Viele Apps - auch solche, die sich an Kinder richten - sind nicht sicher. Warum? Eine sichere App bietet unterhaltsame und lehrreiche Inhalte, die altersgerecht für dein Kind sind.

Schauen wir uns zum Beispiel PUBG Mobile an. Dieses blutige Ballerspiel mag zwar fesselnd sein (wir finden, es macht sogar süchtig), aber es bietet weder einen pädagogischen Wert noch ist es für Minderjährige geeignet.

Denke immer daran, dass die meisten Apps so konzipiert sind, dass sie ihre Benutzer möglichst häufig nutzen. Schließlich verdienen die App-Macher auf diese Weise ihr Geld. Du solltest vermeiden, dass dein Kind seine Bildschirmzeit mit sinnlosen und banalen Aktivitäten verschwendet. Versuche stattdessen das Beste aus der Bildschirmzeit deines Kindes zu machen.

Die meisten Menschen gehen bei der Auswahl einer App so vor: Sie gehen in den App Store, sehen sich das App-Symbol und die ersten beiden Screenshots an und lesen die erste Zeile der App-Beschreibung - wenn sie ihnen gefällt, laden sie die App herunter. Dieser Vorgang dauert im Durchschnitt nur 7 Sekunden!

Bei der Auswahl einer App für dein Kind solltest du etwas mehr recherchieren. Schau dir zunächst die Detailseite der App genauer an.

Das ist das Erste, worauf du achten solltest, wenn du eine sichere App für dein Kind auswählst. Sowohl im App Store von Apple als auch im Play Store von Google wird die empfohlene Altersfreigabe oben auf der Detailseite der jeweiligen App angezeigt. Die Bewertung gibt dir einen ersten Hinweis, ob die App für dein Kind geeignet ist. Verlasse dich aber nicht nur auf diese Information. Viele Handyspiele haben eine Altersfreigabe von 4+, können aber trotzdem unangemessen sein oder süchtig machen. Du solltest auch bedenken, dass jedes Kind anders ist und dass das, was für einige 8-Jährige gut ist, nicht für alle Kinder desselben Alters geeignet ist.

Um was geht es in der App? Wenn du die Beschreibung liest, klingt es wahrscheinlich nach einer tollen App, aber überlege, ob sie auch pädagogische Inhalte für dein Kind bietet. Wenn es sich zum Beispiel um ein Handyspiel handelt, werden dann Fähigkeiten wie das Lösen von Problemen angesprochen? Wirf auch einen Blick auf den App-Macher. Wer hat die App entwickelt? Wenn Pädagogen daran beteiligt waren, ist das in der Regel ein gutes Zeichen für eine hochwertige und sichere App für dein Kind.

Beliebte Apps haben in der Regel eine Vielzahl an Bewertungen und Nutzerrezensionen. Diese geben dir einen Eindruck vom Inhalt der App und verraten, wie und ob die App funktioniert. Denke aber daran, dass sich Leute eher über etwas beschweren als etwas zu loben. Sei also auch hier kritisch.

Viele vermeintlich kostenlose Apps bieten In-App-Käufe an. Wenn du zum Beispiel in einem Spiel nicht voran kommst, kannst du ein paar Euro ausgeben, um weiterspielen zu können. Diese Verlockung kann teuer werden: Ein Spieler hat an einem einzigen Tag rund 2.300 Euro für das Handyspiel Candy Crush Saga ausgegeben. Prüfe deshalb auf der Detailseite der App, ob sie In-App-Käufe anbietet. Versuche, solche Apps zu vermeiden - oder sprich zumindest mit deinem Kind über die Risiken von In-App-Käufen und die möglichen Folgen.

Tipp: Du kannst die Einstellungen in den App Stores ändern, um dein Kind daran zu hindern, ohne dein Wissen einen In-App-Kauf zu machen. Im App Store von Apple kannst du benachrichtigt werden, wenn dein Kind einen Kauf tätigen möchte. Im Google Play Store kannst du ein Passwort festlegen, das für jeden Kauf erforderlich ist.

Eine kostenlose App ist nie wirklich kostenlos. Wenn du kein Geld für sie ausgibst, bezahlst du mit deinen Daten. Jedes Mal, wenn du eine App benutzt, sammelt das dahinter stehende Unternehmen alle möglichen Daten über dich, um sie an Dritte wie Werbefirmen zu verkaufen. App-Macher verdienen Geld mit den Daten deines Kindes. Die App Stores legen in der Detailbeschreibung jeder App offen, welche Daten die App sammelt - schau dir diese Informationen unbedingt an.

Es gibt hervorragende Quellen für unabhängige App-Bewertungen von Pädagogen und anderen Experten. Wir empfehlen spielbar.de und die Datenbank “Apps für Kinder” des Deutschen Jugendinstitutes. Beide Plattformen befassen sich eingehend mit Apps und bewerten, ob sie für Kinder geeignet sind.

Wenn eine App alle Kriterien erfüllt, installiere sie auf deinem Handy oder Tablet und teste sie eine Weile. Denke daran, auf dein Bauchgefühl zu vertrauen. Du kennst dein Kind besser als jeder anderer. Wenn du also - aus welchen Gründen auch immer - der Meinung bist, dass die App für dein Kind nicht geeignet ist, lass es die App nicht benutzen. Du kannst die App auch zusammen mit deinem Kind testen und sehen, was es davon hält. Vergiss nicht: Eine sichere Apps macht Spaß, ist lehrreich und altersgerecht.

Du hast dich für eine App entschieden? Super! Auch, wenn du eine hochwertige und sichere App für dein Kind gefunden und ausgewählt hast, ist es wichtig, mit ihm über die Regeln zu sprechen. Darf es die App jeden Tag benutzen? Nur an den Wochenenden? Wie lange darf es sie nutzen?

Wenn du noch keine Regeln für die Nutzung digitaler Medien für dein Kind festgelegt hast, mach von unserer kostenlosen Ohana Medienvereinbarung Gebrauch. Das ist ein großartiges Hilfsmittel, um ein Gespräch über die digitale Welt zu beginnen und sich gemeinsam auf Regeln zu einigen.

Sobald dein Kind die Regeln kennt, kannst du Ohana nutzen, um eure Vorsätze umzusetzen und gesunde digitale Gewohnheiten zu entwickeln.